· 13/2024

Am 11.2. ist Tag des Notrufs 112: Erste Hilfe kann jeder – nur wer nichts tut, macht einen Fehler

Das Rote Kreuz im Kreis Borken bildet regelmäßig Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sowie das Rettungsdienstpersonal im Kreis Borken an der eigenen Rettungsdienstschule aus und fort – und informiert umfangreich darüber (Foto: Nacht der Ausbildung im November 2023).

Kreis Borken (drk-press). Am kommenden Sonntag, 11.2., ist Europäischer Tag des Notrufs: 112. Anlass für das Rote Kreuz im Kreis Borken, auf die Wichtigkeit der Nummer und den nicht zufällig gewählten Tag hinzuweisen. Er wurde 1991 europaweit eingeführt. Lange Jahre dauerte es auch in Deutschland, bis sich die Bürger die Nummer einprägten. Mittlerweile dürfte er bekannt sein.

Mehrere tausend Bürgerinnen und Bürger im Kreis Borken nehmen jährlich an einer Erste-Hilfe-Ausbildung teil, darunter auch Beschäftigte aus Unternehmen. Sie wird über die DRK-Ortsvereine oder den DRK-Kreisverband angeboten. Termine gibt es auch wochentags, nicht nur samstags. Sie können online eingesehen werden unter www.ErsteHilfe.DRKBorken.de 

Erste-Hilfe-Ausbildung hat sich vereinfacht

„Aufklärung und Erste Hilfe sind wichtig“, betont Lucas Finke, Leiter Nationale Hilfsgesellschaft beim Roten Kreuz im Kreis Borken. Die Erste-Hilfe-Ausbildung hat sich demnach stark verändert. Sie sei einfacher geworden. Das Motto laute heutzutage: „Einfach mit wenigen Handgriffen.“ Jeder könne im Notfall helfen. Nichts zu tun, sei falsch. Finke: „Weniger ist mehr, damit sich Ersthelfende auf der Straße auch mehr zutrauen.“

1949 besaßen laut DRK nur acht Prozent aller Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland ein Telefon. Die damals bewährte Kombination aus Unfallmelde- und Unfallhilfsstellen bildete noch bis in die sechziger Jahre hinein das Rückgrat des Rettungswesens. Das hat sich grundlegend geändert – spätestens, seitdem viele Verkehrsteilnehmer mittels eines Smartphones sofort Rettungskräfte alarmieren können. Erste Hilfe kann auch per Telefon über die Leitstelle erfolgen, bei der der Notruf 112 ankommt. Das Rote Kreuz weist darauf hin, dass der Notruf 112 tatsächlich nur bei Notfällen gewählt werden sollte, ansonsten sei der hausärztliche Notdienst mit der Nummer 116117 zuständig.

Vier DRK-Rettungswachen im Kreis Borken

Das Rote Kreuz im Kreis Borken unterhält im Auftrag des Kreises Borken vier Rettungswachen, in Gescher, Isselburg, Südlohn und Vreden. An jeder einzelnen wird auch ausgebildet. Im Auftrag des Kreises Borken werden regelmäßig Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter sowie das Rettungsdienstpersonal im Kreis Borken an der eigenen Rettungsdienstschule aus- und fortgebildet. Die Aus- und Fortbildungen sind praxisorientiert und bereiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Herausforderungen des Rettungsdienstes vor. 

Wichtig: fünf Ws

Schwerpunkte der Ausbildung sind fünf Ws, die abgefragt werden: Wo, was, wie viele, welche Verletzungen, Warten auf Rückfragen. Über die fünf Ws sollten sich laut DRK-Empfehlung Ersthelfende Gedanken machen, bevor sie die 112 rufen. So werden von den Mitarbeitenden in der Rettungsleitstelle schnell Nervosität und Angst genommen, die ganz natürlich sind bei einem Notfall – vor allem, wenn es sich um nahestehende Personen handelt wie Verwandte, Freunde oder Arbeitskollegen. Die Informationen richtig und präzise trotz der Notfallsituation an die Leitstelle weiterzugeben – das sei enorm wichtig für den Rettungseinsatz, bekräftigt das Rote Kreuz im Kreis Borken.

Kurz zusammengefasst sollte das Absetzen eines Notrufes so aussehen:

  • 112 wählen.
  • Wo ist es passiert?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte?
  • Wer meldet?
  • Warten auf Rückfragen der Leitstelle.

Hintergrund: Internationaler Tag des Notrufes

In der Bundesrepublik Deutschland gab es bis 1973 keine einheitlichen Notrufnummern. Dann traten die neuen Regeln des Notrufsystems 73 in Kraft. Damit wurden die Nummern 110 und 112, welche bereits seit 1948 regional verwendet wurden, bundesweit verbindlich. Veranlasst wurde dies durch den Tod des achtjährigen Björn Steiger, der im Mai 1969 nach einem Verkehrsunfall starb, weil die Rettungskräfte zu spät eintrafen. Die Eltern des Unfallopfers, Ute und Siegfried Steiger, engagierten sich später für eine Verbesserung des Notrufs und gründeten die Björn-Steiger-Stiftung (Quelle: Wikipedia).