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Bärbel Spittka gibt nach 22 Jahren die Leitung der Base Borken ab, Annemarie Berg wird Nachfolgerin

Literarischer und politischer Kreis, „aber kein Kaffeekränzchen“: Bärbel Spittka (mit Blumen) wurde nach 22 Jahren Leitung der Base Borken von Iris Schlautmann vom Roten Kreuz (rechts) verabschiedet. Annemarie Berg (links daneben) ist die Nachfolgerin.

Borken (drk-press). Die Base in Borken, ehrenamtlich beim Roten Kreuz angesiedelt, hat eine neue Leiterin. Bärbel Spittka (75) hat nach 22 Jahren auf eigenem Wunsch die Organisation dieser Gruppe abgegeben, die sich regelmäßig zum Lesen und Diskutieren, Schreiben und Klönen bei Kaffee und Tee am Mühlenweg 24 in Borken trifft. Eine Nachfolgerin wurde aus dem eigenen Kreis schnell gefunden: Annemarie Berg (69) aus Borken, früher Zeitungsredakteurin und in der Erwachsenenbildung tätig.

Das Rote Kreuz im Kreis Borken als Träger der Gruppe ließ es sich nicht nehmen, Bärbel Spittka mit einem Blumenstrauß zu verabschieden und Annemarie Berg zu begrüßen. Iris Schlautmann, Bereichsleiterin Bildung, fand dafür schöne Worte. Sie dankte Bärbel Spittka für „so viel ehrenamtliches Engagement, so viel Herzblut, das Sie in den Lesekreis gesteckt haben, und so viel Hilfsbereitschaft.“

Die Base in Borken existiert schon 26 Jahre und ging aus einer früheren „Schreibwerkstatt“ hervor – ein literarischer Zusammenschluss Freiwilliger. Derzeit sind 13 Frauen darin aktiv. „Die Männer sind leider ausgestorben“, bedauert Bärbel Spittka.

„Große Einigkeit und gegenseitiges Vertrauen“

Mit einem Gläschen (alkoholfreien) Sekt wurde am Tag der Verabschiedung und des Neubeginns bei Kaffee, Tee und Brötchen angestoßen. Und sie ließ viele Jahre Revue passieren. Das zwanglose Zusammensein sei stets „von großer Einigkeit und gegenseitigem Vertrauen“ geprägt. Die scheidende Base-Leiterin: „Frauenfragen, Biologie, Geschichte, Erdkunde, Politik, Religion, Weltgeschehen, Umwelt- und Jugendfragen, Biografien berühmter Schauspieler, von Sängern, Politikern und Nobelpreisträgern – unsere Runde war und ist ein gutes Zusammensein. Wir reden von Religion bis Politik und von allem, was dazwischenliegt in der Base“, deren Herkunftsbegriff so recht niemand mehr kennt.

„Wir sind kein Kaffeekränzchen, wir sind die Base“

„Wir haben Themen besprochen und durchdiskutiert und uns Dinge erzählt, die wir sonst nirgendwo erzählen würden“, sagt Bärbel Spittka: „Wir sind kein Kaffeekränzchen, wir sind die Base.“

„Begeisterungsfähige Frauen“

Und das soll so bleiben, bekräftigt Annemarie Berg, der von Iris Schlautmann vom DRK „zur harmonischen und geräuschlosen Übernahme des Staffelstabes“ gratuliert wurde. Die Borkenerin leitet ehrenamtlich auch den Lesekreis der Remigius-Bücherei. Sie habe innerhalb kurzer Zeit schon viele „begeisterungsfähige Frauen“ kennengelernt, erzählt sie. „Egal, ob wir politische oder literarische Themen diskutieren – alles wird mit großem Interesse aufgenommen. Und das macht das Ganze so spannend.“

Wer sich hinzugesellen möchte, kann dies gerne tun; auch männliche Interessierte seien willkommen. Die Base trifft sich zweiwöchentlich mittwochs, Mühlenstraße 24 in Borken im Raum der Caféteria (Klingel), zwischen 10 und 12.30 Uhr; das nächste Mal wieder am 27. Oktober.