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Kreisversammlung des Roten Kreuzes im Kreis Borken

Abschied nach neun Jahren Präsidentschaft: Aloys Eiting wird von seiner Nachfolgerin Silke Sommers verabschiedet. Die neue Präsidentin über ihren Vorgänger: „Wichtig ist, danke zu sagen. Aloys Eiting war immer eloquent, charmant, hilfsbereit.“
Scheidender Präsident des DRK-Kreisverbandes, neue Präsidentin: Silke Sommers und Aloys Eiting mit dem Ehrenvorsitzenden Raimund Pingel (rechts) sowie dem DRK-Präsidium mit Vorstand nach der Kreisversammlung im Vennehof Borken.

Silke Sommers einstimmig zur neuen Präsidentin des DRK-Kreisverbandes gewählt

Borken/Kreis Borken (drk-press). Der DRK-Kreisverband Borken e. V. hat eine neuen Präsidentin: Silke Sommers (57) wurde von den Delegierten im Vennehof Borken einstimmig gewählt. Die Bocholterin löst Aloys Eiting (77) ab, der nach neunjähriger Präsidentschaft nicht mehr kandidiert hatte.

„Das Ehrenamt muss einen höheren Stellenwert bekommen“

Die Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation ist mittlerweile auf rund 1200 Mitarbeiter gewachsen und damit einer der größten Arbeitgeber im Kreis Borken. Die Rotkreuz-Gemeinschaften der Ortsvereine werden von mehr als 1500 Ehrenamtlichen unterstützt. Und Silke Sommers sieht als „eine der wichtigsten Herausforderungen“ die Stärkung der Freiwilligen an: „Das Ehrenamt muss einen höheren Stellenwert bekommen. Das haben Corona, Flutkatastrophe und Flüchtlingshilfe gezeigt. Unsere Einsätze dafür sind unverzichtbar. Gerade die Ortsvereine mit all‘ ihren ehrenamtlich Helfenden sind das Gesicht des DRK. Es ist das Miteinander, das uns eint“, rief Sommers den rund 70 Delegierten zu.

Zur ihrer Person gab die neue Präsidentin an, dass sie bis vor Kurzem 31 Jahre lang mit ihrer Schwester in Bocholt einen Pflegedienst betrieben habe. „Ich fühle mich geehrt, vom Kreisausschuss für das Amt vorgeschlagen worden zu sein.“ Sommers ist unverheiratet und stellvertretende Landrätin.

Der scheidende Präsident Aloys Eiting hatte in seiner Schlussrede zuvor betont, mit „Demut und Dankbarkeit das verantwortungsvolle und wichtige Amt nach neunjähriger Tätigkeit“ zu verlassen.

„Auf die Rotkreuz-Kräfte ist immer Verlass“

Nicht nur in der Coronavirus-Pandemie sei auf die Rotkreuz-Kräfte „immer Verlass“ gewesen, sondern auch beim Hochwasser Mitte 2021: „Wir waren sofort einsatzbereit, um die in Not Geratenen zu versorgen, zu verpflegen und zu betreuen, sowie weitere Einsatzkräfte wie Feuerwehr und Technisches Hilfswerk im Krisengebiet zu unterstützen.“ Sofortige Hilfe sei auch Geflüchteten aus der Ukraine zugekommen. Eiting zeigte sich schließlich „beeindruckt vom unermüdlichen, hochmotivierten und hochqualifizierten Einsatz der Ehrenamtlichen“. Das sei zu bewundern. Er stellte fest: „Der Kreis Borken mit all seinen Kommunen und Bürgerinnen und Bürgern kann stolz sein, ein so leistungsstarkes und motiviertes Rotes Kreuz vor Ort zu haben.“

„Charakter bewiesen“

DRK-Vorstand Dr. Cornelius Rack bekräftigte im Vorstandsbericht, dass das Rote Kreuz im Jahr 2021 bei allen Krisen und Herausforderungen „Charakter bewiesen“ hat; dazu zitierte er Altkanzler Helmut Schmidt: „In der Krise beweist sich der Charakter.“

Im Frühjahr 2021 seien innerhalb kürzester Zeit Testzentren im Kreis aufgebaut worden, im Herbst kamen Impfangebote hinzu. Die Pandemie ist laut Rack außerordentlich herausfordernd gewesen, so durch Schutzverordnungen, Hygieneanforderungen (Pflege, Medizinische Therapie, Autismusambulanz), Anstieg von Krankheitstagen und dadurch bedingte Überstunden der gesunden Belegschaft. Rack: „Das war ein großartiges Engagement.“ Kitas anderer Träger seien übernommen worden; weitere Zusagen gebe es für das Kubaai in Bocholt und die Weiße Dame in Gronau.

Neue Drohnenstaffel

Kreisrotkreuzleiterin Verena Uhlenbrock erinnerte in ihrem Rückblick nicht nur an die Einsätze im Hochwassergebiet, sondern auch an das Starkschnee-Ereignis im Februar 2021, bei dem Rettungsdienste unterstützt worden seien, ebenso bei einem Großbrand im Juli in Vreden. Seit dem Vorjahr gebe es eine neue DRK-Drohnenstaffel mit „vielfältigen Einsatzmöglichkeiten“, zum Beispiel für die Personensuche per Wärmebildkamera. Die Drohne sei bereits öfter von der Polizei zur Hilfe für Unfallaufnahmen eingesetzt worden.

Für den Fall einer Gasmangellage oder von Stromausfällen sei vorgesorgt worden. Laut Uhlenbrock können in einer „Komponente 50 Personen untergebracht“ werden; zudem gibt es Stromerzeuger, und es könnten Heizmöglichkeiten geschaffen werden: „Wir stehen in stetigem Austausch mit dem Kreis Borken und den Kommunen.“

Knapp 400 Jugendrotkreuzler

Ole Hanke machte für das Jugendrotkreuz geltend, dass Corona die Betreuung erschwert bis unmöglich gemacht habe. Rund zehn Prozent der Jugendlichen hätten das Rote Kreuz verlassen. Gleichwohl sei die Nachwuchsabteilung im Kreis mit knapp 400 Mädchen und Jungen im Vergleich zu anderen Kreisverbänden weiter sehr stark aufgestellt.

Präsidiumswahlen

Nach der Wahl von Silke Sommers mit vierjähriger Amtszeit erfolgte die weitere Wahl zum Präsidium en bloc – mit einstimmigem Votum. Nach 17 Jahren endete die Ära von Schatzmeister Hans-Georg Bruckmann. Laut seines Berichts „steht das Rote Kreuz im Kreis Borken wirtschaftlich stabil und so gut wie nie da – ein Ergebnis der haupt- und ehrenamtlichen Arbeit“.

Das Präsidium bilden:

  • Silke Sommers, Präsidentin;
  • Georg Beckmann, Vizepräsident
  • Sandra Cichon, Vizepräsidentin
  • Hans-Ludger Woldering, Justiziar
  • Björn Theyssen, Schatzmeister (neu für Hans-Georg Bruckmann)
  • Felix Büter, Schriftführer (neu für Helmut Ebbert)
  • Hans-Georg Bruckmann, Leiter Öffentlichkeitsarbeit (neu für Björn Theyssen)
  • Antonia Bentfeld, Kreisverbandsärztin
  • Ole Hanke, JRK-Kreisleitung (für beide gilt: vorbehaltlich der Bestätigung ihrer Gremien)
  • Raimund Pingel, Ehrenvorsitzender
  • Verena Uhlenbrock, Kreisrotkreuzleiterin
  • Leonard Pliete, Kreisrotkreuzleiter