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Pflegerin aus Moldawien ist beim Roten Kreuz im Kreis Borken eine der Heldinnen der Corona-Pandemie

Medikamentenversorgung der pflegedürftigen Frauen und Männer: Pflegerin Galina Solomon (vorne) und Tatjana Stroh in der DRK-Ambulanten Pflege in Ahaus.
Pfleger Amir Shahbaig kämpft sich im Südkreis durch Schneemassen.

46-Jährige ist seit 2018 für ambulanten Pflegedienst im Einsatz

Ahaus/Borken (drk-press). Galina Solomon (46) hat einen durchaus außergewöhnlichen Job. Sie ist Pflegefachkraft beim Roten Kreuz im Kreis Borken. Die gebürtige Moldawierin versorgt ihre Patient*innen im Raum Ahaus. Und sie macht das mit Liebe, Hingabe und großem Engagement. Die Corona-Pandemie erschwerte den Arbeitstag wegen der hohen Anforderungen an Schutzmaßnahmen noch einmal – ab dem zweiten Februar-Wochenende sorgte der massive Schneefall mit vielen komplett zugeschneiten Wegen zudem für besondere Anstrengungen. All‘ das nimmt Galina Solomon gelassen hin. „Ich bin für meine Menschen mit Pflegebedarf da. Und das mache ich sehr gerne.“  „Ich finde, wir sollten durchaus mal eine Lanze brechen für unsere Beschäftigten, die sich jeden Tag von morgens bis abends für die pflegebedürftigen Frauen und Männer einsetzen und dies vor allem in der schweren Coronazeit tun“, sagt Susanne Biallas, Bereichsleiterin und Pflegedienstleitung beim Roten Kreuz.  Schneefall erschwert die Arbeit Hinzu kam in der zweiten Februar-Woche der starke Schneefall im Westmünsterland – was die Arbeitsbedingungen noch einmal erschwerte. Amir Shahbaig ist im Südkreis unterwegs, vornehmlich in Bocholt und Umgebung. „Am ersten Tag bin ich fünfmal steckengeblieben“, erinnert er sich. Öfter mussten die letzten 100 Meter zu den Pflegebedürftigen zu Fuß zurückgelegt werden, weil die Siedlungen noch zugeschneit waren: „Da ging nichts mehr.“  Kein Corona-Infektionsfall Seit drei Jahren ist Tatjana Stroh (41) Leiterin der ambulanten Pflege in Ahaus, quasi auch ein „Eigengewächs“ wie viele andere Arbeitskolleg*innen. Nach der Ausbildung wurde sie als Pflegefachkraft eingesetzt. Und alle zusammen sind froh und glücklich, „dass wir in der gesamten Zeit keinen einzigen positiven Coronafall in unserem Bereich hatten“. Es wurde und wird selbstverständlich penibel genau darauf geachtet, dass sämtliche denkbaren Sicherheitsregeln eingehalten werden. „Das Thema beschäftigt uns ja jetzt schon fast ein Jahr lang, jeden Tag“, sagt Tatjana Stroh.  Galina Solomon hat früher in Moldawien als Krankenschwester gearbeitet. Im Herbst 2018 kam sie mit anderen Berufskolleginnen zum Roten Kreuz im Kreis Borken: „Ich bin froh, dass das alles so gut geklappt hat.“ Sie absolvierte beim Roten Kreuz Sprachkurse zur Anerkennung ihrer beruflichen Vorausbildung. „Das Verfahren ist über die Bezirksregierung und das Kreisgesundheitsamt echt komplikationslos abgelaufen“, erläutert Susanne Biallas: „Die damalige Aktivierung von Pflegekräften für die hiesige Region war auch ein Gewinn für uns.“ Vier von damals sieben Mitarbeitenden aus dem Pflegebereich arbeiten für das Rote Kreuz, eine fünfte Pflegerin kommt nach einem kurzen Heimataufenthalt bald wieder ins Westmünsterland zurück.  Pflege-Personal wird alle drei Tage auf Covid-19 getestet Ihre Anerkennungszeit hat Galina Solomon schwerpunktmäßig im Haus Kreszentia in Ahaus absolviert. Dort wohnen Menschen mit Demenz und hohem Pflegebedarf. „Wirklich nicht einfach war die Zeit, als keine Angehörigen und Besucher in die Wohngemeinschaften durften“, sagt Galina. Jetzt erfolgen jeweils Schnelltests; anfangs fehlte es – wie überall im Land – an Schutzkleidung. Jetzt wird das gesamte Personal alle drei Tage auf Covid-19 getestet.  Die 46-Jährige freut sich, dass im vorigen Sommer ihre jüngere Tochter zu ihr kommen konnte, und mittlerweile wohnt auch einer der zwei erwachsenen Söhne mit seiner Ehefrau hier im Kreis Borken. Der Apfel fällt auch in der Pflege nicht weit vom Stamm: Die Schwiegertochter wird Pflegerin beim Roten Kreuz. Älteste Patientin ist gut 90 Jahre Galinas älteste Patientin ist gut 90 Jahre alt, wohnt im selben Haus mit den Angehörigen. Sie ist noch ganz rüstig, gut durch die Pandemie gekommen und wird täglich vom ambulanten Pflegedienst Ahaus versorgt – ein gutes Beispiel für das vom Roten Kreuz verfolgte Prinzip „ambulant vor stationär“. Dahinter steht die möglichst lange Betreuung der Patient*innen in den eigenen vier Wänden. Galina stellt die Tabletten für die Medikamentenversorgung zusammen und geht förmlich in ihrem Beruf auf, Älteren helfen zu können – Tag für Tag: „Ich freue mich, morgen Früh bei der Tagestour meine Menschen wiedersehen zu können.“ Wobei kann der ambulante Pflegedienst unterstützen? Einige Beispiele:
  • körperbezogene Pflegemaßnahmen, wie zum Beispiel Hilfe bei der Körperpflege oder beim An- und Ausziehen;
  • Leistungen der häuslichen Krankenpflege, wie zum Beispiel Verbandswechsel oder Medikamentengabe;
  • Beratung von Pflegebedürftigen und Angehörigen;
  • hauswirtschaftliche Versorgung wie Einkaufen, Kochen oder Reinigen der Wohnung;
  • Betreuung und Hilfe bei der Alltagsgestaltung.
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