Eiting: „Nach jeder Spende habe ich ein gutes Gefühl, dass ich damit anderen Menschen in einer Notsituation helfen kann“ / Anholter Franz Brömmling für 75 Spenden geehrt
Er ist der einzige im Kreis Borken und einer von nur vieren im großen DRK-Landesverband Westfalen-Lippe: Aloys Eiting (73) aus Bocholt hat im Bürgerzentrum Biemenhorst seine 175. Blutspende abgegeben. Dafür wurde er vom DRK-Blutspendedienst West mit der Goldenen Nadel ausgezeichnet. „Hinter 175 Blutspenden steckt viel mehr, als man denkt – eine außergewöhnliche Zahl“, sagte Leiter Öffentlichkeitsarbeit des Blutspendedienstes-West Gregor Veltkamp während der Ehrung. Für 75 Spenden wurde Franz Brömmling (83) vom DRK-Ortsverein Isselburg-Anholt geehrt.
„Aloys Eiting ist ein Überzeugungstäter. Das ist löblich“, formulierte Veltkamp. Auch als ehemaliger Chef der Stadtsparkasse Bocholt habe er seine Mitarbeiter dazu animiert und überzeugt, Blut zu spenden und sei „immer Vorbild“ gewesen.
Eiting bedankte sich für die Ehrung. Sein Leitsatz sei: Wenn er nach einem Notfall Blut zur Verfügung gestellt bekomme, wolle er auch sein eigenes anderen Menschen zur Verfügung stellen. „Nach jeder Spende habe ich ein gutes Gefühl, dass ich damit anderen Menschen in einer Notsituation helfen kann.“
1963, mit 18 Jahren, begann er in Borken zu spenden. Zwei Jahre später überlebte der gebürtige Marbecker einen schweren Autounfall als einziger Insasse; sein Bruder kam dabei ums Leben. „Danach war für mich klar, anderen mit meinen Blutspenden helfen zu wollen.“ Heute spendet Eiting fünf- bis sechsmal im Jahr. Zu Beginn seien anfangs nur zwei Spenden pro Jahr möglich gewesen.
DRK-Vorstand Jürgen Puhlmann freute sich, dass sein ehrenamtlicher Vorsitzender des Präsidiums im Kreisverband Borken „mit gutem Beispiel“ beim Blutspenden voranginge. Aus Borken gab es Blumen, vom ausrichtenden DRK-Ortsverein Isselburg-Anholt einen Frühstückskorb.
Dessen Blutspendebeauftragter Franz Brömmling (83) sei praktisch ein Leben lang mit dem Roten Kreuz verbunden, lobten Gregor Veltkamp und Aloys Eiting. 18 Jahre lang war Brömmling hauptamtlicher Rettungssanitäter. Genau 65 Jahre ist er Mitglied im Roten Kreuz. Noch immer koordiniert er jährlich 32 Blutspendetermine für den Ortsverein Isselburg-Anholt, der traditionell bis Biemenhorst zum Blutspenden aufruft.
„Es sollten wieder mehr Erstspender Blut spenden“: Das sei das gemeinsame Anliegen der beiden Geehrten, sagten sie im Biemenhorster Bürgerzentrum. Knapp 40.000 Blutspender registrierte der Blutspendedienst West bis Ende September 2018 – immer noch der höchste Wert in Westfalen-Lippe, allerdings wie landesweit rückläufig. Bocholt hatte genau in diesem Jahr bis Ende September genau 2437 Spender, der Rest des Kreises 37 322.
Der einwohnerstarke Ortsteil Biemenhorst belegt auch bei der Blutabgabe einen vorderen Platz: „Wir haben bei jedem Spendentermin meist 170 Spender. Das ist ein guter Wert“, sagten Franz Brömmling und Schatzmeisterin Angelika Nienhaus.