Borken-Burlo (drk-press). Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse des Gymnasiums Mariengarden in Burlo schenken älteren, pflegebedürftigen Menschen wieder ihre Zeit. Sie gestalten das Projekt „Schenk‘ mir deine Zeit” im Haus „Rosengarten“ in Burlo, in dem Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf leben. Das Haus „Rosengarten“ ist eine ambulante Wohngemeinschaft des Roten Kreuzes im Kreis Borken.
Je einmal im Monat sind zwei Mariengarden-Schulgruppen im Haus „Rosengarten“ und spielen mit Bewohnerinnen und Bewohnern zum Beispiel Mensch ärgere dich nicht mit vergrößertem Spielfeld, Karten und Würfeln. Sie lesen ihnen vor, spielen Bingo oder ein Frage- und Antwortspiel, speziell für Menschen mit Demenz.
Weihnachtliche Geigenmusik
Eine der Schülerinnen, die in die neunte Klasse geht, packt an diesem Nachmittag ihr Geige aus und spielt wunderschöne Weihnachtslieder: Die Velenerin Leonie Minga (14) ist Musikerin im Mariengardener Schulorchester und geht auch in die Musikschule Borken. „Es ist einfach schön, diese Erfahrung mit älteren Menschen zu machen, sie zu begleiten, zu betreuen und mit ihnen Zeit zu verbringen. Das ist für die meisten von uns in dieser Form ja neu“, sagt sie.
Soziale Aufgabe aus der Schulseelsorge
Die betreuerischen Aktivitäten sind aus der Schulseelsorge entstanden. Das Schulseelsorge-Team am Gymnasium besteht aus Schwester Kristin Leister, Pater Sebastian Büning und Pater Augustine Devadoss, der seit dem Schuljahr 2022/23 nun hauptverantwortlich das Projekt begleitet. Dabei wird er von Barbara Roth unterstützt, die auch Religionslehrerin am Gymnasium ist.
Hausleiterin Anna Maria Wiescholek freut sich, dass die Schülerinnen und Schüler immer wieder auch an das „Haus Rosengarten“ in Burlo denken: „Wir sind froh, dass die Schulgruppen zu uns kommen können. Das bringt immer wieder eine schöne Abwechslung in den Alltag. Sie sind ja irgendwie schon so eine Art Demenzbegleiter. Auch die Angehörigen unserer Wohngemeinschaft sind begeistert.“
Oblatin Schwester Kristin, die auch Religionslehrerin in Mariengarden ist, betreute anfangs die Maßnahme seit den ersten Ideen im Jahr 2017, die sie aus Spanien mitgebracht hatte. Das Angebot werde gerne von den Jugendlichen angenommen, sagt sie: „Schüler melden uns zurück, dass sie gerne ihre Zeit sinnvoll gestalten und sie Menschen schenken wollen, die sonst eher seltener Besuch bekommen.“ Schwester Kristin: „Ich finde, das ist eine schöne soziale Aufgabe, die für unser Gymnasium Mariengarden sehr wichtig ist.“