Kreis Borken (drk-press). Ein „Licht der Hoffnung und Menschlichkeit“ des Deutschen Roten Kreuzes in unruhigen weltpolitischen Zeiten ist derzeit in einem Staffellauf auf dem Weg von Deutschland nach Solferino in Norditalien, wo 1859 der Grundstein für die Rotkreuz-Bewegung gelegt wurde. Der Kreisverband Borken e. V. beteiligte sich mit großem ehrenamtlichem Engagement am Fackellauf. Er führte in der Region von Gronau aus über Stadtlohn und Heiden nach Reken.
Start war am 14. Februar in Magdeburg beim DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt. Jetzt wurde die Ölfackel über den Landesverband Westfalen-Lippe – unter Beteiligung von Jugendrotkreuz-Landesleiter Ole Hanke, der auch der Jugendrotkreuz-Leitung im Kreisverband Borken angehört – und den DRK-Kreisverband Steinfurt weiter zum DRK-Kreisverband Borken gebracht. In Gronau auf dem ehemaligen Gelände der Landesgartenschau am rock’n’popmuseum übernahmen Vertreter des DRK-Kreisverbandes Borken und des DRK-Ortsvereines Gronau und Epe. Dr. Cornelius Rack, hauptamtlicher Vorstand des DRK-Kreisverbandes Borken, und Sandra Cichon, erste Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Gronau und Epe, nahmen die Ölfackel entgegen. Nach der Übernahme der Fackel wurde die Fahrt in Kolonne mit Einsatzwagen zum DRK-Ortsverein Stadtlohn an der Gutenbergstraße durchgeführt.
Dort übergab die Gronauer Abordnung vor zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern die mit Öl gespeiste Fackel an die Rotkreuzleiterin Helena Beyer und Rotkreuzleiter Fabian Busche. Von Stadtlohn aus setzte sich die Kolonne aus Gronau und Epe sowie Stadtlohn in Bewegung zum nächsten Übergabepunkt zum DRK-Ortsverein Heiden.
Dort warteten Mitglieder des Ortsvereins, und die Rotkreuzleitung Anke und Ortwin Dördelmann übernahmen die Fackel von Stadtlohn unter Beteiligung von Kindern des Jugendrotkreuzes Heiden.
Nach einer stärkenden Grillwurst und Kaffee ging die Fackel zur letzten Station auf dem Gebiet des DRK-Kreisverbandes Borken, nach Reken. Für die Übergabe an den DRK-Kreisverband Bottrop, der eine Abordnung des DRK-Ortsvereins Kirchhellen entsandt hatte, hatte sich die Kreisrotkreuzleitung, Verena Uhlenbrock und Leonard Pliete, sowie Lucas Finke, Leiter Nationale Hilfsgesellschaft des DRK-Kreisverbandes Borken, etwas Besonderes ausgedacht: Es ging hoch auf den 162 Meter über Normalhöhe gelegenen Aussichtsturm Am Melchenberg mit herrlicher Sicht auf das Ausflugsgebiet Hohe Mark. Kirchhellens Rotkreuzleiter Daniel Buschfort erhielt aus den Händen von Verena Uhlenbrock mit begleitender Delegation in luftiger Höhe die Ölfackel für den weiteren Weg durchs Ruhrgebiet mit dem Endziel Solferino in Italien.
Fazit der Verantwortlichen: eine gelungen Aktion durch das Gebiet des DRK-Kreisverbandes Borken mit Beteiligung von DRK-Ortsvereinen, um an die Schlacht von Solferino und der Gründung des Roten Kreuzes zu erinnern.
Hintergrund
Seit 1992 reisen Tausende Menschen aus der ganzen Welt nach Norditalien, um alljährlich am 24. Juni bei einem Fackelzug des Italienischen Roten Kreuzes von Solferino nach Castiglione delle Stiviere an die Anfänge der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu erinnern: Die Erlebnisse von Henry Dunant am Rande der Schlacht von Solferino am 24. Juni 1859 waren Grundstein für die Gründung des Roten Kreuzes.
Dass das Deutsche Rote Kreuz seit mehreren Jahren eine Ölfackel nach Art eines Staffellaufs auf die Reise nach Solferino schickt, ist auf Corona zurückzuführen. Nach Ausbruch der Pandemie konnte der teilnehmerstarke Fackelzug in Norditalien zunächst nicht mehr stattfinden. Im DRK-Landesverband Westfalen-Lippe entstand daher 2020 die Idee, eine Ölfackel als Zeichen von Hoffnung und Menschlichkeit über Rotkreuzgliederungen in Deutschland, Österreich und Italien zu transportieren, bis sie pünktlich zum 24. Juni den kleinen Ort Solferino in der Provinz Mantua erreicht. Der Kreativität sind laut Landesverband Westfalen-Lippe keine Grenzen gesetzt. Bisher gab es unter anderem Transporte per Fahrrad, Bollerwagen, Quad, Skateboard und Kanu.
Auch wenn der große Fackelzug in Italien mittlerweile wieder stattfinden kann, setzt das DRK seine Aktion als Demonstration für Hoffnung und Menschlichkeit fort. In diesem Jahr beteiligen sich das DRK-Generalsekretariat in Berlin, alle 19 DRK-Landesverbände mit vielen Kreisverbänden und Ortsvereinen sowie einige Schwesternschaften.