Kreis Borken/Ahaus (drk-press). Eine Delegation des Roten Kreuzes aus Litauen weilte eine Woche in der Region und informierte sich über die Arbeit des Roten Kreuzes im Kreis Borken. Die Kontakte entstanden vor allem über den DRK-Ortsverein Ahaus. Der zweite Vorsitzende Heinz Hollekamp: „Wir haben schon vor 24 Jahren Hilfslieferungen nach Litauen gebracht. Die Verbindungen sind immer geblieben.“
Die familiäre Rot-Kreuz-Gruppe ist in Litauen in Vilkaviskis beheimatet, einem Ort mit rund 13.000 Einwohnern, westlich gelegen, nahe der russischen Grenze. Die Lage würde auch die derzeitige Arbeit dort beeinflussen, erklärten Lina Kruzinauskiene, Leiterin der Gruppe, und Übersetzerin Lina Frankemöll im Rotkreuz-Zentrum in Borken. Bis zu 230 Geflüchtete aus der Ukraine seien zwischenzeitlich mit Unterkünften in Schulen betreut worden, bevor 40 wieder in ihre Heimat zurückgekehrt seien. Zum Winter hin rechnen die Litauer mit einer erneut steigenden Flüchtlingszahl. Einer ihrer Schwerpunkte sei die Betreuung älterer Menschen in der Stadt, die regelmäßig besucht würden.
Claudia Pankratz erklärt Rotkreuz-Strukturen im Kreis Borken
Claudia Pankratz von der Rotkreuz-Servicestelle Ehrenamt erläuterte den osteuropäischen Gästen die Strukturen des Roten Kreuzes in Deutschland und speziell die Arbeit des Kreisverbandes. In ihm und seinen Tochtergesellschaften arbeiten aktuell 1200 Beschäftigte hauptamtlich für die Menschen im Kreis Borken, gut 1500 ehrenamtlich. IN der Obhut der Organisation stehen 31 Kindertagesstätten im Kreis Borken.
Den vielen Informationen ließ die Gruppe einen Besuch des benachbarten DRK-Kaufhauses KARO anschließen. Auch das KARO unterstützte Menschen aus und in der Ukraine in diesem Jahr mit gespendeter Kleidung, Kinderspielzeug und vielen weiteren praktischen Artikeln.
Im Ahauser Rathaus hatte die Gruppe zuvor über Unterschiede in der örtlichen Verwaltung, die Entwicklung des Ortes Vilkaviskis seit dem Zerfall der Sowjetunion und verschiedene Traditionen diskutiert. Anschließend besichtigte sie das Schloss.
Zum Besuchsprogramm gehörten auch ein Besuch der Ahauser Partnergemeine Haaksbergen sowie ein Besuch des Kölner Doms.
Heinz Hollekamp, der den Austausch organisiert hat, zog ein sehr zufriedenstellendes Fazit: „Das war ein gelungene Austausch – besonders vor dem Hintergrund, dass zur Coronazeit sehr lange nahezu keine Besuche möglich waren und auch die Lieferung von Hilfsgütern nur unter extrem erschwerten Bedingungen möglich war.“