Kreis Borken (drk-press). Der Familienunterstützende Dienst (FuD) des Roten Kreuz im Kreis Borken organisiert seit mehr als zehn Jahren Unterstützungs- und Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Handicap – für uns gesamt rund 200 Personen. Ferienfreizeiten, Tagesausflüge, regelmäßige Gruppenangebote und individuelle Hilfeleistungen gehören zum vielseitigen Programm. Damit werden nicht nur angemessene Räume für besondere Bedürfnisse geschaffen, sondern Familien im Alltag entlastet. Im Frühjahr startet das Programmangebot 2022.
Als sich im Frühjahr 2020 die erste Coronawelle in der Welt ausbreitete, musste innerhalb weniger Tage entschieden werden, dass sämtliche Aktivitäten zu stoppen sind. „Der Schock damals war groß“, erinnert sich Jenniffer Nacke-Gniechwitz, die Koordinatorin für das nördliche Kreisgebiet. „Zu einem Zeitpunkt, an dem der Hilfebedarf in Familien größer als je zuvor wurde, waren wir gezwungen, unsere Arbeit einzustellen.“ Weder durften individuelle Freizeitbegleitungen in den Familien helfen noch Kinder in Schwimm- oder Kreativgruppen Ablenkung finden oder Kontakte knüpfen.
Mit Beginn des Sommers 2020 gab es die ersten Lockerungen der Maßnahmen, und auch der Familienunterstützende Dienst wurde wieder aktiv. Schritt für Schritt wurden einzelne Aktivitäten wieder aufgenommen: immer orientiert an der jeweils aktuellen Coronaschutzverordnung und immer mit einem Plan B in der Hinterhand, falls die Maßnahmen kurzfristig wieder verschärft werden müssen. Manchmal war und ist das auch heute noch eine Gratwanderung.
„Wir tragen Verantwortung in zweierlei Hinsicht: Den Familien, Kindern und Jugendlichen möchten wir verlässliche Angebote machen und dadurch zur Entlastung beitragen. Aber natürlich müssen wir genau schauen, dass wir das Infektionsrisiko für alle Beteiligten möglichst gering halten“, sagt Uta Wegner, Koordinatorin im Südkreis. Für Mitarbeitende gab es beispielsweise ein frühes Impfangebot, das ohne Ausnahmen angenommen worden ist. 2G, regelmäßige Testungen, Maskenpflicht und weitere allgemeine Hygienemaßnahmen sind längst Standard in allen FuD-Angeboten.
Flexibilität und Optimismus
Auch wenn in den letzten zwei Jahren oft viel Flexibilität und Optimismus gefragt war, gab es viele schöne, gemeinsame Erlebnisse und auch manche Entdeckung. „Vor Corona haben wir in den Ferienfreizeiten an mehreren Tagen in der Woche spannende Ausflüge gemacht, zum Beispiel zu Zoos und Freizeitparks. Das war plötzlich nicht mehr möglich, und wir mussten umdenken“, berichtet Uta Wegner. Das Ergebnis waren ruhige Tage am Cäcilienhof in Rhedebrügge bei Borken mit kleinen Ausflügen in die Umgebung. Die Rückmeldungen der Eltern, Teilnehmenden und auch Freizeitbegleitungen dazu waren unerwartet positiv. Die Kinder waren ausgeglichener, der Gruppenzusammenhalt stärker, und alle waren sich nach den ersten „Coronaferien“ 2020 einig, „dass dies die schönsten Ferien überhaupt waren“.
Anfang dieses Jahres wurden die neuen, 40 Seiten starken Programmhefte 2022 versandt. Zahlreiche Anmeldungen sind bereits eingegangen. Darunter viele Klienten und Familien, die seit langen Jahren dem FuD treu sind. „Das Vertrauen der Familien und Teilnehmenden in unsere Arbeit ist für uns eine riesige Motivation. Die Unterstützung, die wir leisten, erhalten wir so zurück“, unterstreicht Jenniffer Nacke-Gniechwitz.
Freizeitbegleitungen für Gruppen oder Einzelbetreuung gesucht
Ein großer Dank gilt darüber hinaus allen Freizeitbegleiterinnen und -begleitern, ohne deren Engagement, Ideenreichtum und ungebrochen hohe Einsatzbereitschaft die umfangreiche FuD-Arbeit so nicht möglich wäre, wie das Rote Kreuz in seiner Mitteilung erklärt.
Das Team des Familienunterstützenden Dienstes sucht aktuell Freizeitbegleitungen, die in Gruppen, Ferienfreizeiten und auch in einer individueller Betreuung tätig sein möchten, um sein Team von bisher 50 Mitarbeitenden weiter auszubauen. Ebenso sind in einigen der Freizeitangebote noch Plätze für Teilnehmende frei.
Mehr Infos zu den aktuellen Angeboten im Programmheft 2022 sind hier zu finden.