An diesem Freitag, 21. Februar, ist Internationaler Tag der Muttersprache. Beim Roten Kreuz im Kreis Borken genießt eine Gruppe von syrischen und irakischen Migranten seit zwei Jahren in einem Modellprojekt den Vergleich ihrer arabischen Muttersprache mit der deutschen. Kursleiterin und Sprachlehrerin Mona Warda: „Hier fühlen sie sich wie in der Heimat, wenn sie in ihrer eigenen Sprache sprechen können.“
„Es ist erwiesenermaßen so, dass die Migranten besser Deutsch lernen, wenn sie ihre Muttersprache anwenden können, denn die Muttersprache ist der Schlüssel für das Erlernen einer zweiten Sprache“, sagt Iris Schlautmann, Fachleiterin Migration beim Roten Kreuz im Kreis Borken.
Die Gruppe gehört zu einem zwei Jahre dauernden Modellprojekt. Das Projekt heißt „Kontrastive (vergleichende) Alphabetisierung im Situationsansatz“ (KASA). Es ist eines von 42 bundesweiten kontrastiven Alphabetisierungskursen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Träger des Projektes KASA ist die Gesellschaft für interkulturelles Zusammenleben gGmbH (Giz) aus Berlin. Das Rote Kreuz im Kreis Borken hat sich gerne als Kooperationspartner eingebracht. Der Kurs in Borken bietet ein deutsch-arabisches Zusatzmodul als begleitendes Angebot für Teilnehmende von Integrationskursen an und endet im März.
Deutsch-Arabisch-Lehrerin Mona Warda hat sehr gute Erfahrungen mit den Frauen und Männern in Borken gemacht: „Wir haben gesehen, wie wichtig die eigene Muttersprache bei der Alphabetisierung in Deutsch als Zweitsprache ist und wie sie erfolgreich beim Deutschlernen eingesetzt werden kann. Wir suchen im Unterricht nach Gemeinsamkeiten in beiden Sprachen. Danach suchen wir Unterschiede heraus und vergleichen. Die Teilnehmenden gehen jedes Mal mit einem guten Gefühl aus dem Haus heraus. Sie fühlen sich hier richtig wohl.“ Gelernt wird dienstags und donnerstags, jeweils drei Stunden.
Syrer Yassin Alnassr: „Wir haben richtig Spaß, hier zu lernen“
Den Erfolg der Maßnahme bestätigt Yassin Alnassr, der aus Syrien kommt und seit zwei Jahren in Borken lebt: „Wir haben richtig Spaß, hier zu lernen. Wir können das Arabische anwenden und vergleichen, welche Bedeutung bestimmte Ausdrücke im Deutschen haben. So konnten wir schon viel lernen.“ Und die deutsche Sprache sei dann nicht mehr so fremd.
Iris Schlautmann: „Das Projekt KASA bietet die Kurse für Migranten in deren persönlichem Umfeld an. So werden tatsächlich Ängste vor der fremden Sprache genommen, wie sich hier gezeigt hat. Die Lernenden können mit Hilfe ihrer eigenen arabischen Sprache ihre mündlichen und schriftlichen Deutschkenntnisse festigen, vertiefen und erweitern. Ich glaube, das ist ganz gut gelungen.“
Informationen und Kontakt zum Modellprojekt:
Gesellschaft für interkulturelles Zusammenleben gGmbH
Projekt KASA-Kurs
Reformationsplatz 2, 13597 Berlin
Tel. 030 5130 100-11, Fax 030 5130 100-09 - kasa@giz.berlin.de
Projekt KASA-Kurs
Reformationsplatz 2, 13597 Berlin
Tel. 030 5130 100-11, Fax 030 5130 100-09 - kasa@giz.berlin.de