· Pressemitteilung

Nachruf: DRK trauert um Ehrenvorsitzenden Raimund Pingel

TrauerTrauer

Mit tiefer Dankbarkeit und in ehrendem Gedenken nehmen wir Abschied von Raimund Pingel, der in seinem Leben, und besonders durch seine Jahrzehnte währende Arbeit im Dienst des Roten Kreuzes im Kreis Borken, und weit darüber hinaus einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Raimund Pingel trat 1973 in das Rote Kreuz ein und widmete sich von Anfang an mit außergewöhnlichem Engagement und einer bemerkenswerten Vision dem Wohl seiner Mitmenschen. Bereits 1973 wurde er zum Vorsitzenden des Vorstandes des DRK-Kreisverbandes Borken gewählt. Er war maßgeblich daran beteiligt, den Verband in den folgenden Jahren von einer kleinen Organisation zu einem der größten und einflussreichsten DRK-Kreisverbände in Nordrhein-Westfalen zu entwickeln.

Unter seiner Führung wurden zahlreiche bedeutende Projekte realisiert, die das Leben vieler Menschen im Kreis Borken und darüber hinaus nachhaltig verbesserten. Sein besonderes Augenmerk galt stets der Unterstützung von Menschen mit Behinderung, der Förderung sozial schwacher Gruppen sowie der Hilfe in Krisensituationen. Zu seinen wegweisenden Initiativen gehörten unter anderem der Aufbau von Fahrdiensten für Behinderte, die mobile Frühtherapie für Kinder und die Errichtung von Sozialstationen und Behindertenzentren.

Raimund Pingel war ein Vorreiter in der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und förderte aktiv die Schaffung von Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten für benachteiligte Gruppen. Seine weitreichende Vision und sein Engagement führten unter anderem zur Gründung der DRK-Jugendhof gGmbH, der späteren DRK-Soziale Arbeit und Bildung gGmbH, sowie zum Aufbau des DRK-Bildungshauses, das heute als DRK-Bildungsinstitut bekannt ist. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt in Raimund Pingels Arbeit war die Förderung der Jugendarbeit. Er erkannte früh die Bedeutung der Jugend als Träger der Rotkreuz-Ideale und setzte sich mit großem Engagement dafür ein, jungen Menschen Perspektiven und Möglichkeiten zur Mitgestaltung zu bieten. 

Sein Engagement ging weit über die Arbeit auf lokaler Ebene hinaus. Die Partnerschaft zwischen den DRK-Kreisverbänden Borken und Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern ist ein weiteres Beispiel für seine Weitsicht und seinen unermüdlichen Einsatz für das Wohl der Gemeinschaft, sowohl im Inland als auch über die deutschen Grenzen hinaus.

Raimund Pingel hat mit seiner Persönlichkeit Maßstäbe gesetzt. Als souveräner Verhandlungsführer und insbesondere seine Haltung, zuerst den Menschen und nicht die Aufgabenträger zu sehen, offen, ehrlich und vertrauensbildend Menschen gegenüberzutreten, prägten sein unermüdliches Engagement. 

Er war sich stets seiner Verantwortung in seiner Position bewusst und wurde aufgrund seines offenen Humors, seiner zupackenden, an einem festen Ziel orientierten und verbindlichen Art und Weise, von Menschen sehr geschätzt.

Raimund Pingel war ein führender Kopf, der sich nie von Herausforderungen abschrecken ließ. Als Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Borken war er bekannt für seine präzise und lösungsorientierte Arbeitsweise, für seine Fähigkeit, Menschen zu motivieren und für sein unerschütterliches Vertrauen in die Bedeutung des Ehrenamts. Sein Kalender war stets voll, und er nahm sich auch nach vielen Stunden immer die Zeit, um für die Belange des Roten Kreuzes da zu sein. Diese unermüdliche Hingabe trug maßgeblich zum hohen Ansehen bei, das das Rote Kreuz im Kreis Borken erlangte.

Sein Engagement wurde nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten geehrt. Für seine herausragenden Leistungen wurden ihm zahlreiche Auszeichnungen verliehen, darunter die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes, der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen und viele weitere Ehrungen.

Nach 32 Jahren als Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Borken zog sich Raimund Pingel 2005 aus der operativen Führung zurück und wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt, eine Position, die er bis zuletzt mit Hingabe ausfüllte.

Raimund Pingel hinterlässt ein beeindruckendes Erbe. Er war nicht nur ein führender Kopf in der Organisation des Roten Kreuzes, sondern auch ein Mensch, der stets die Bedürfnisse der Schwächeren im Blick hatte. Sein Humor, seine Offenheit und seine stets vertrauensvolle Art machten ihn zu einem geschätzten und respektierten Menschen, der in vielen Herzen einen bleibenden Platz hat.

Wir werden Raimund Pingel als einen Mann des Engagements, der Weitsicht und der Menschlichkeit in Erinnerung behalten. Er hat mit seinem Leben und Wirken eine bedeutende Lücke hinterlassen, die schwer zu füllen sein wird. Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.

In Dankbarkeit und Respekt nehmen wir Abschied von einem außergewöhnlichen Menschen und einem unermüdlichen Unterstützer des Roten Kreuzes.

Ruhe in Frieden, Raimund Pingel.