Borken/Kreis Borken (drk-press). „Next step: Democracy!“ hieß eine Veranstaltung des Roten Kreuzes im Kreis Borken im Rahmen des Projektes „Wir leben Respekt“, gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. „Next step: Democracy!“ (nächster Schritt: Demokratie!) ist ein bundesweites Planspiel zur Kommunalpolitik.
14 Frauen mit Migrationshintergrund aus dem Kreis kamen im Rotkreuz-Zentrum in Borken an drei Tagen zusammen, um sich Einblicke in die kommunale Selbstverwaltung zu verschaffen. Kooperationspartner waren das Büro für Chancengleichheit der Stadt Borken mit der Gleichstellungbeauftragten, Carina Sienert, und die Integrationsagentur Borken.
Sara Jrab, Sozialarbeiterin beim Roten Kreuz in der regionalen Flüchtlingsberatung und Projektleiterin von „Wir leben Respekt“ fasst im DRK-Pressedienst zusammen: an den drei Fortbildungskursen hätten sich die Frauen aus dem Irak, Iran, Syrien und weiteren Staaten über deutsche Strukturen informiert. Jrab: „Es wurden ganz konkrete Fragen behandelt, zum Beispiel, wer entscheidet über einen Spielplatz in Borken-Weseke und wie ist das kommunale Verwaltungssystem aufgebaut?“ Dazu und zu vielen weiteren Fragen war der Erste Beigeordnete der Stadt Borken, Norbert Nießing, kompetenter Ansprechpartner. Mit ihm wurde auch eine Ratssitzung durchgespielt.
Als politische Vertreter aus Borken und dem Kreis nahmen teil: Jürgen Niemeyer, Vorsitzender der SPD Borken, Maja Becker, Fraktionsvorsitzende der Bündnis 90/Die Grünen im Borkener Stadtrat und Kreistagsmitglied, sowie Daniel Höschler, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion Borken.
Fiktive Ratssitzung
Referenten des bundesweiten Vereins Politik zum Anfassen zeigten auf, wie Demokratie in Deutschland funktioniere. In einer fiktiven Ratssitzung ging es auch um Anträge zum Bau eines Schwimmbads, zu einer kleinen Spielstadt, zur Kinderbetreuung in den Sommerferien, zu Spendenaktionen, Busverbindung und Fahrradkursen.
Weitere Themenkomplexe behandelten zum Beispiel: Frauen im Beruf, Arbeit und Kopftuch, Forderung nach mehr Deutschkursen, Kontakt von Migrantinnen zu deutschen Frauen, der Wunsch nach einem Schwimmtag für Frauen im Schwimmbad.
Sara Jrab zog ein aus Veranstaltersicht zufriedenstellendes Fazit: „In dem dreitätigen Planspiel konnten die Teilnehmerinnen gemeinsam die Demokratie erleben, eigene Ideen zu Anträgen verfassen, und ich hoffe, dass sie die eigene Integration vor Ort und in ihrer Kommune voranbringen können.“
Ein Anfang sei gemacht, meint Sara Jrab: „Die Integrationsangebote des Roten Kreuzes im Kreis Borken helfen Menschen verschiedener Kulturen, in Kontakt zu kommen, um sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden. Dieses erste Ziel ist erreicht worden.“ Und eines sei sicher: „Wir bleiben im Dialog.“