Im „Haus Rosengarten“ ist eine Atmosphäre von Anerkennung, Respekt und Vertrauen spürbar.
Borken-Burlo (drk-press). Menschlichkeit, Würde, Vertrauen, Respekt und Engagement – das waren die meistgebrauchten Begriffe während einer kleinen Feier zum zehnjährigen Bestehen von „Haus Rosengarten“ in Borken-Burlo. Die dortige ambulante Wohngemeinschaft des Roten Kreuzes im Kreis Borken an der Borkener Straße 52 hat sich schnell zu einem Erfolgsmodell entwickelt, wie im benachbarten Pfarrgemeindezentrum in verschiedenen Redebeiträgen betont wurde.
„Das ist keine Einrichtung im herkömmlichen Sinne, sondern die Bewohnerinnen und Bewohner in unserem ,Haus Rosengarten‘ haben in der Wohngemeinschaft ein Zuhause gefunden“, machte Silke Sommers deutlich, Präsidentin des DRK-Kreisverbandes Borken. Das Haus sei sehr schnell eine Institution für Burlo geworden. „Mein Dank gilt auch allen Mitarbeitenden, die sich in den zehn Jahren so sehr engagiert haben. Heute sollen sie gefeiert werden“, sagte Sommers.
Elf Männer und Frauen leben in der ambulanten Wohngemeinschaft. Wer kann, beteiligt sich an Haushaltsarbeiten; Angehörige haben immer Zutritt, und es besteht eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Nach diesem Modell unterhält das Rote Kreuz im Kreis Borken weitere Einrichtungen in Gronau, Epe, Vreden und Südlohn. Das gute Miteinander hob auch Hans Weigel hervor, Vertreter der Angehörigengemeinschaft. Er lobte die „gute Führung und die liebevolle Betreuung im Sinne der Angehörigen: Wir haben mit unseren Nächsten schnell ein neues Zuhause gefunden“.
Johannes Brockjann sprach für die ehrenamtlich Tätigen. Viele Türen müsse jeder an jedem Tag öffnen und schließen: „Die Türen im ,Haus Rosengarten‘ stehen immer offen“, sagte er. „Wenn ich die Menschen auf Plattdeutsch anspreche, öffnen sich bei ihnen schnell kleine Türen der Erinnerung.“ Das sei gut so. Für andere da zu sein und sich für sie zu engagieren, verdiene Dank und Respekt, wandte er sich an die Mitarbeitenden.
„Atmosphäre von Anerkennung, Respekt und Vertrauen“
Susanne Biallas, Bereichsleitung und Pflegedienstleitung beim Roten Kreuz, ging auf die fürsorgliche Betreuung der Menschen in der ambulanten Wohngemeinschaft ein. Hier gebe es „gelebte Nächstenliebe“, die zu mehr Lebendigkeit und Stärke führe. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Roten Kreuz seien in ihrer ständigen Weiterentwicklung und persönlicher Reife „nicht ausgebeutete Helfer, sondern sie beherrschen nach Erich Fromm die Kunst des Liebens“. Das zeichne gute Pflegende aus und mache einen „personenzentrierten Ansatz aus“, für den das „Haus Rosengarten“ stehe. Der Mensch müsse immer seine Persönlichkeit entfalten können und Anerkennung finden, auch als betagter, dementer oder sterbender Mensch. Und im „Haus Rosengarten“ stehe immer der Mensch im Mittelpunkt. Biallas: „Hier spürt man die Atmosphäre von Anerkennung, Respekt und Vertrauen.“
Die zehn Jahre seinen von „Menschlichkeit und Würde geprägt“ worden, erklärte DRK-Vorstand Dr. Cornelius Rack. „Das spiegelt auch die Zufriedenheit in der Gemeinschaft wider. Respekt und würdevoller Umgang stehen im Mittelpunkt der Arbeit“, die oft das Normale überschreite. „Ich danke allen für so viel Herzlichkeit, die den Menschen dargebracht wird.“
Die Pflege, das sei allen klar, gehe weiterhin schweren Zeiten entgegen, blickte Rack voraus. „Deshalb brauchen wir umso mehr diese Entschlossenheit, Stärke und dieses Engagement von Ihnen, das sie in all den Jahren gezeigt haben“, richtete er sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unsere Reise geht weiter. Und ich bin froh und dankbar, dass Sie als wertvolle Mitarbeitende diese Reise mit uns weitergehen werden.“