· Pressemitteilung

Rotes Kreuz zur Flüchtlingshilfe: „Flagge zeigen und Zuwanderer nach Kräften in Beratung und Integration unterstützen“

DRK Borken

Zwei Leitthemen beherrschen Kreisversammlung im Rheder Ei: Ehrenamtliches Engagement und Flüchtlingsarbeit

Ehrenamtliches Engagement und Flüchtlingshilfe – das waren die Leitthemen während der Kreisversammlung mit gut 80 Delegierten aus dem gesamten Kreis Borken des Roten Kreuzes im Kreis Borken im Rheder Ei. Mehr als 1500 freiwillige Helfer „schenken Woche für Woche ehrenamtlich, hochprofessionell und hochengagiert ihre Zeit den Mitmenschen“, sagte der Vorsitzende des Präsidiums im Kreisverband, Aloys Eiting: „Diese ehrenamtliche Tätigkeit ist ein unglaublicher Schatz für unser Rotes Kreuz.“  Wahlen standen in Rhede nicht an. Kreisrotkreuzleiterin Christin Heidermann (34) vom DRK-Ortsverein Raesfeld erhielt die selten verliehene Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Grußworte richteten Rhedes Bürgermeister Jürgen Bernsmann und der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Rhede, Helmut Ebbert, an die Versammelten. Herausforderungen bewältigt Schwerpunktthema der vergangenen Jahre seit Mitte 2015 sei die Flüchtlingshilfe gewesen, verdeutlichte Eiting. Mit großem Einsatz vieler ehren- und hauptamtlicher Helfer habe der Kreisverband „eindrucksvoll und mit vereinten Kräften bewiesen“, dass er solche Herausforderungen bewältigen könne. Jetzt gehe es darum, „Flagge zu zeigen und die Zuwanderer nach Kräften mit Beratung und Integrationsangeboten“ zu unterstützen. Viele Menschen mit Geflüchtetenschicksal seien in Jobs vermittelt worden. Oftmals reichen die Deutschkenntnisse jedoch noch nicht ganz aus, um die im Beruf spezifischen Begriffe verstehen und anwenden zu können. Auch hier will sich das Rote Kreuz mit einem neuen kostenlosen Angebot „Deutsch im Beruf“ an der gesellschaftlichen Eingliederung beteiligen. Drei Großprojekte  Der ehrenamtliche Präsidiums-Vorsitzende Aloys Eiting und der hauptamtliche Vorstand Jürgen Puhlmann berichteten über drei Großprojekte, die erfolgreich gewesen seien:
  • das DRK-Haus „Mühlenbach“ in Legden mit Kita und der neuen Wohngruppe für Jungen mit Autismus mit Asperger-Syndrom,
  • die Eröffnung des neuen Beratungs- und Betreuungszentrums für Ambulante Pflege in Bocholt an der Münsterstraße 38,
  • die Grundsteinlegung für Kita und Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz in Epe; nach kürzester Bauzeit sei die Kita bereits in Betrieb.
Die „große Einsatzbereitschaft“ in der Flüchtlingsfrage, bekräftigte DRK-Vorstand Jürgen Puhlmann, des Roten Kreuzes im Kreis Borken, mit 733 festangestellten Mitarbeitern, gegenüber den Versammelten, „wird im Kreis noch lange Nachhall haben“. Durch die neu Hinzugekommenen „hat sich etwas in unserem Land verändert“. Das Rote Kreuz müsse sich fragen, „wie schaffen wir es in unseren Gliederungen, diese Menschen mitmachen, mitwirken und mitgestalten zu lassen?“ Das Thema sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wie auch, Menschen für die Altenpflege zu begeistern. Mit einer neuen Initiative sollen Pflegekräfte mit Deutschkenntnissen aus Rumänien für Rotkreuz-Einrichtungen gewonnen werden. Dafür werden Gastfamilien gesucht.  Kreisrotkreuzleiter Björn Theyssen berichtete neben vielen Sanitätswachdiensten vor allem vom Einsatz beim Unglück im Kieswerk Isselburg-Anholt im November 2017 mit mehreren Verschütteten. Das sei für alle „eine extrem belastende Situation“ gewesen: „Basisnotfall-Nachsorge, Kriseninterventionshelfer und Notfallseelsorger waren gefordert.“ Rotkreuz-Grundsätze „aktueller und wichtiger denn je“ Die Gesellschaft stünde vor neuen Herausforderungen und damit auch das Rote Kreuz, sagte Theyssen – dies vor dem Hintergrund einer alternden Bevölkerung, Stress im Beruf, der Notwendigkeit der Weiterqualifizierung und persönlicher Entwicklung sowie multikulturellen Einflüssen. Theyssen: „Die Zeit ist die bestimmende Ressource.“ Er appellierte an alle: „Lasst uns neue Wege finden, Menschen für uns zu begeistern.“ In Zeiten, „in denen nationalistisches Denken und Handeln darum ringt, salonfähig zu werden“, sei es umso wichtiger, „eine starke Stimme und Organisation in der Mitte der Gesellschaft zu haben“. Alle im Roten Kreuz stünden umso mehr hinter den sieben Grundsätzen, die „aktueller und wichtiger denn je sind: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität“.