Nach mehreren guten Platzierungen und dem zweiten Platz 2018 hat es diesmal geklappt: Die Rotkreuzgemeinschaft des DRK-Ortsvereins Gescher hat den Kreiswettbewerb 2019 gewonnen. Das Team um Gruppenleiter Benedikt Honrath hatte am Sonntagnachmittag in Bocholt gut lachen. Jetzt vertritt es Anfang Juli den Kreisverband Borken beim Landeswettbewerb der Besten des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe in Nottuln.
Zweiter wurde die Rotkreuzgemeinschaft Isselburg mit Rotkreuzleiterin Stephanie Booms vor Reken mit Rotkreuzleiter Stefan Niewerth sowie Nienborg-Heek mit Rotkreuzleiter Eric Stein, das sich erstmals beteiligte. Wegen Krankheit, Sanitätsdiensten und anderer Verpflichtungen waren diesmal nur vier Teams am Start. Vorjahressieger Heiden musste auf eine mögliche Titelverteidigung verzichten: In Heiden war traditioneller Maibökendag mit Tausenden von Besuchern.
Worum geht es bei diesen Leistungsvergleichen? Diese Frage beantwortet Kreisrotkreuzleiter Björn Theyssen: „Die Wettbewerbe dienen vor allem dazu, Erkenntnisse über den Ausbildungsstand der ehrenamtlichen Helfer im Roten Kreuz im Kreis Borken zu erhalten.“ Außerdem nehmen die Gruppen laut Theyssen viel Erfahrung mit, vor allem für die Teamarbeit. „So werden tatsächliche Einsätze trainiert. Und das ist für uns sehr wichtig." Nicht zu vernachlässigen seien zudem Wettbewerbsgedanke, Teamgeist und der gemeinsame Austausch.„Verletzte“ nach Sturz mit Skateboard versorgt
Die von den Rotkreuz-Teams zu lösenden Aufgaben waren erneut anspruchsvoll. So musste eine vermeintlich Verletzte versorgt werden, die mit einem Skateboard gestürzt war und sich vermutlich beim Sturz auf Treppenstufen Verletzungen der Wirbelsäule zugezogen hätte. Eine „Patientin“ des „Realistischen Notfalldienstes“ (RND) des Jugendrotkreuzes spielte diese Rolle auf den Stufen des Benölkenplatzes vor dem Amtsgericht Bocholt so gut, dass Passanten stehenblieben und schauten, was passieren würde. Die „Verletzte“ wurde von allem Gruppen gut versorgt – Aufgabe bestanden.
Nebenan im Amtsgericht durfte der große Verhandlungssaal mit passender Saalnummer 112 genutzt werden: für die jungen Teams eine durchaus respektvolle Übung. Denn hier hatte es nach Annahme der Rotkreuzleitung eine „Schlägerei“ im Gerichtssaal mit fünf Beteiligten gegeben. Die Teams versorgten die „Verletzten“ wie vorgeschrieben.
In den weiteren Aufgaben musste unter anderem eine Verpflegungsstelle aufgebaut werden. Dieses Szenario ist den Rotkreuzlern inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen, ob bei der Blutspende, der Versorgung von Einsatzkräften oder von evakuierten Personen, sie wird von allen in Perfektion bewältigt.
Aber auch klassische Hand-Arbeit war wieder angesagt: Ein Einsatzfahrzeug – vor dem Kolpinghaus – hatte eine Panne: Reifenwechsel. Eine Herausforderung die jeder Autofahrer bewältigen können muss, aber Hand auf Herz, wer traut es sich zu? Unsere Einsatzkräfte haben es mit geschafft.„Guter Leistungsstand bestätigt“
Kreisrotkreuzleiter Björn Theyssen zeigte sich während der Siegerehrung im Rotkreuz-Beratungszentrum an der Münsterstraße 38 erfreut über den guten Leistungsstand der Gruppen: „Der ist bei dieser Prüfung wieder bestätigt worden. Es zeigte sich, dass die kontinuierliche Aus- und Fortbildung unserer Einsatzkräfte fit macht für Einsätze, wenn sie gefragt sind. Wir wünschen dem Siegerteam aus Gescher viel Erfolg und das gewisse Quäntchen Glück für den DRK-Landeswettbewerb am 6. und 7. Juli in Nottuln.“ Dort erreichte Heiden 2018 als Kreissieger Platz elf, Raesfeld gewann 2017 die Vizemeisterschaft.
„Wir fahren ganz cool nach Nottuln und wollen dort möglichst gut abschneiden“, sagte Gruppenleiter Benedikt Honrath. Zu seiner Rotkreuzgemeinschaft gehörten Nele Penzler, Stefanie Pelz, Dominik Bönning, Julian Thiemann sowie Christian Zaccagnini. Mächtig Spaß über den Sieg hatte auch Rotkreuzleiter Mark Wierczeyko in Bocholt: „Wir waren in den Vorjahren immer nahe dran gewesen. Das ist auch ein Titel für unsere gesamte Rotkreuzgemeinschaft in Gescher. Das zum Teil neue und noch sehr junge Team hat sich den Sieg verdient.“