Kreis Borken. Die Zusammenarbeit zwischen den Gliederungen des Türkischen Roten Halbmondes aus Izmir und dem Roten Kreuz im Kreis Borken entwickelt sich weiter. Bei einem viertägigen Arbeitsbesuch von Mittwoch, 9. Oktober, bis Samstag, 12. Oktober, im Kreis Borken und in Münster fand ein reger Austausch über potenzielle Kooperationsmöglichkeiten zwischen dem TRH-Stadtverband Izmir und dem Roten Kreuz im Kreis Borken statt. Dabei ging es schwerpunktmäßig um die Bereiche Breitenausbildung und Rettungswesen. Beim Gegenbesuch im kommenden Jahr in Izmir sollen unter anderem Praktiker aus beiden Bereichen den DRK-Kreisverband Borken vertreten.
Zuvor hatte Dr. Fritz Baur, Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, die Delegation in Münster begrüßt. Sie wurde vom Vorsitzenden des TRH-Stadtverbandes Izmir, Kerem Fahri Baykalmiş, und DRK-Vorstand Jürgen Puhlmann angeführt. Die Gruppe tauschte sich mit dem Landesverbandspräsidenten, Vizepräsidentin Nilgün Özel, Vizepräsident Heinz-Wilhelm Upphoff, dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Hasan Sürgit und Abteilungs- und Stabsstellenleitungen des Landesverbandes über aktuelle Themen des Türkischen Roten Halbmondes und des Deutschen Roten Kreuzes aus.
Die türkischen Gäste konnten sich einen umfassenden Einblick von der Arbeit des Roten Kreuzes im Kreis Borken machen. So besuchten sie in Epe eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz und die DRK-eigene Kita. Jung und Alt sind in einem Gebäude untergebracht.
Beim Besuch der Rotkreuz-Gemeinschaft im DRK-Ortsverein Heiden wurde die Delegation aktiv: An Rettungspuppen konnte sie üben, wie Erste-Hilfe- und Wiederbelebungsmaßnahmen ausgeführt werden. Die Strukturen der Nachwuchsorganisation Jugendrotkreuz (JRK) erläuterte JRK-Leiter Ole Björn Hanke im Rotkreuz-Zentrum Borken – und stieß mit seiner detaillierten Präsentation bei den Roter-Halbmond-Vertretern auf offene Ohren.
Jugendrotkreuz-Rettungswochenende in Reken imponiert türkische Gäste
Dies verstärkte sich am Schlusstag beim Besuch eines Rettungswochenendes des DRK-Ortsvereins Reken. Mitglieder des Jugendrotkreuzes übten rund um die Uhr, 24 Stunden lang, mit Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Reken. Vor allem das verantwortungsbewusste und engagierte Handeln der Jugendlichen imponierte die Vertreter aus der Türkei. Hiesige JRK-Strukturen im Kindesalter sind dort nicht vorhanden. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir eine Jugendvertretung am Vorbild der Jugendrotkreuzes im Kreis Borken aufbauen. Die Vorführungen waren sehr interessant und kenntnisreich. Wir haben viel kennengelernt und sehr konstruktive Gespräche zur weiteren Zusammenarbeit geführt“, bilanzierte TRH-Stadtverbands-Vorsitzender Kerem Fahri Baykalmiş.
Auch im Rettungwesen könne geholfen werden. Der Türkische Halbmond konzentriere sich in Izmir vor allem auf die Hilfe für Bedürftige, erklärte die Delegation. „Ich kann mir gut vorstellen, dass unser Sieger des Kreiswettbewerbs demnächst nach Izmir reist und eine Gemeinschaft des Türkischen Roten Halbmondes von dort zu uns kommt“, sagte DRK-Vorstand Jürgen Puhlmann zum Abschluss: „Es ist immer besser, wenn solche Verbindungen von der Basis getragen werden.“
Im Frühjahr 2019 hatten bereits der TRH-Stadtverband Izmir-Bornova und der DRK-Kreisverband Borken eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Bei Arbeitstreffen im Münsterland und in Izmir wurden Gespräche über die Zusammenarbeit unter anderem im Bevölkerungsschutz, in der Altenhilfe, bei Jugendrotkreuz-Aktivitäten und der Ansprache der Bevölkerung zwecks Unterstützung der Rotkreuz-Idee geführt.