Man sollte keine Angst haben, sich zu bewerben
"Ich war schon vorher ehrenamtlich beim Ortsverein in Dülmen aktiv. Dort bin ich u.a. im Sanitätsdienst tätig und bin als Praktikant in der Spitzenabdeckung mitgefahren. Die springt immer dann ein, wenn alle regulären Rettungsmittel im Einsatz sind und halten mit ehrenamtlichen Einsatzkräften den Rettungsdienst aufrecht.
Irgendwann hatte ich Lust, selbst noch mehr Verantwortung für die Patientinnen und Patienten zu übernehmen und habe mich dazu entschlossen, die Ausbildung zum Notfallsanitäter zu beginnen. Für mich persönlich bot sich der Kreis Borken auch deshalb an, weil ich nicht hierherkomme. In meinem Heimatort kenne ich viele Menschen und es kann sein, dass ich Menschen behandeln muss, die ich persönlich gut kenne. Das wollte ich für mich lieber vermeiden. "
"Bei uns ist jeder Tag anders. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Erstversorgung von Patientinnen und Patienten in Notfallsituationen, einschließlich der Stabilisierung von Vitalfunktionen, sowie der fachgerechte Transport ins Krankenhaus. Wir arbeiten eng mit Notärzten und Notfallsanitätern zusammen und bedienen dabei medizinische Geräte zur Überwachung und Behandlung.
Einfache Aufgaben wie das Putzen der Wache oder Rasenmähen fallen ebenfalls an. Bei einem 24-Stunden-Dienst gehören auch das gemeinsame Kochen oder das abendliche Filmgucken zu unserem Alltag auf der Wache."
“Ich bin kommunikativ und offen, daher liegt mir der Kontakt mit Menschen. Außerdem bin ich empathisch und kann mich gut in andere Personen hineinversetzen: Das hilft mir im Umgang mit den Patientinnen und Patienten bei unseren Einsätzen – so kann ich ihnen einen Teil ihrer Ängste nehmen.”
“Man sollte keine Angst haben, sich zu bewerben. Ich habe lange überlegt, ob ich das wirklich machen soll, und habe schließlich den Mut gefasst. Es ist eine schwierige Ausbildung, für die man richtig büffeln muss. Dafür hat man hier eine 1:1-Betreuung durch seinen Praxisanleiter. Dieser dient als Ansprechperson und nimmt einen an die Hand. Der Arbeitsalltag ist sehr vielfältig und man lernt jeden Tag etwas Neues.”
“Für mich ist das sehr wichtig, dass ich privat abschalten kann. Sobald die Schicht beendet ist, und ich von meiner Dienstkleidung in meine privaten Klamotten wechsele, versuche ich, wieder Privatperson zu sein – mit meinen privaten Nöten und Sorgen. Natürlich ist das nicht immer einfach. Es hilft aber, regelmäßig das Gespräch mit dem Team zu suchen. So kann ich die Eindrücke von den Einsätzen nochmals besprechen und für mich besser verarbeiten.”