Der DRK-Flugdienst hat sie nach einem komplizierten Beinbruch aus der Bretagne in Frankreich ins Münsterland zurückgeholt: Jetzt hat Margit Krettek aus Bocholt viel Zeit zum Lesen. Sie ist froh über die gelungene, komplikationslose und kostenfreie Rückholaktion.
„Ich bin total glücklich darüber, dass das letztlich so unbeschwerlich, einfach und komplikationslos gelaufen ist. Das gilt auch für meinen Mann und meine Tochter. Meine Tochter wird jetzt auch DRK-Fördermitglied, um im Falle eines Falles abgesichert zu sein.“
Fünf Urlaubstage auf dem Kreuzfahrtschiff standen noch an. Da passierte es – Margit Krettek (61) aus Bocholt übersah eine von drei Treppenstufen, knickte unglücklich um und zog sich eine schwere Verletzung zu: Sprunggelenks- und Schienbeinbruch. Das war im Hafen von Cherbourg, in der Bretagne an der französischen Atlantikküste. Jetzt ist die Bocholterin wieder zu Hause und erholt sich in ihren vier Wänden. Der 61-Jährigen war über den DRK-Flugdienst Hilfe zuteilgeworden: Als Fördermitglied im Roten Kreuz im Kreis Borken wurde sie kostenlos mit einem Krankentransportwagen ins Münsterland zurückgeholt.
Margit Krettek und ihr Mann Wolfgang (56) waren in Hamburg zu der Schiffsreise gestartet; an der niederländischen Küste vorbei ging es nach Belgien und weiter Richtung Frankreich. Dort passierte das Missgeschick. Im Krankenhaus von Cherbourg diagnostizierten die Ärzte die schwere Fußverletzung. Sie konnte – nach zunächst großen Schmerzen – operiert werden und erhielt später einen orthopädischen Schuh. Eine Woche lag sie im Krankenhaus in Cherbourg – unter Corona-Bedingungen. Ihr Mann durfte sie nicht besuchen, sondern konnte Persönliches nur an der Rezeption abgeben.
Rettender Gedanke: DRK-Flugdiensthotline anrufen
Sportlerin Margrit Krettek biss die Zähne zusammen. Sie ist seit 2016 Übungsleiterin einer DRK-Tanzgruppe in Bocholt – und seit diesem Zeitpunkt auch Rotkreuz-Fördermitglied. „Andere Versicherungen kamen nicht zu Potte, um einen Transport nach Bocholt in die Wege zu leiten“, erzählt die Bocholterin. Dann kam ihr nachts, als sie mal wieder nicht schlafen konnte, der buchstäblich rettende Gedanke: „Ich habe bei der DRK-Flugdiensthotline angerufen, die sogar rund um die Uhr besetzt ist. Die Ansprechpartnerin war total freundlich, verständnisvoll, hat meinen Fall notiert und mir sofort geholfen.“
Danach ging alles ganz schnell. „Zum Glück ist Frau Krettek Fördermitglied im Roten Kreuz im Kreis Borken und somit genau für solche Fälle über den Verband beim DRK-Flugdienst abgesichert“, erklärt Andreas Speich, Geschäftsführer der DRK-Flugdienst-GmbH mit Sitz in Düsseldorf: „Die Fördermitgliedschaft beim Roten Kreuz im Kreis Borken beinhaltet unter bestimmten Voraussetzungen eine garantierte weltweite Rückholung aus dem Ausland, wenn es medizinisch notwendig oder sinnvoll ist. Sie bietet zusätzlich die Möglichkeit, bei der Heimreise zu unterstützen, wenn diese nicht mit dem ursprünglich geplanten Reisemittel angetreten werden kann.“
Vorteil der Fördermitgliedschaft: Die Kosten von 3.200 Euro trägt der DRK-Flugdienst
Ein Anruf im Medical Operations Center des DRK-Flugdienstes genügte, und ein Plan zur Rückholung wurde erarbeitet. Gemeinsam mit Spezialisten wurde entschieden, dass Margit Krettek per Krankentransportwagen des Roten Kreuzes – optimal medizinisch betreut – nach Hause gebracht werden sollte. Sie war in diesem Jahr landesweit die erste Rückholung. Die Kosten des Transportes in Höhe von rund 3.200 Euro trägt der DRK-Flugdienst. Der Patientin entstanden keine Kosten. Montags kam der Krankentransportwagen mit zwei Rotkreuz-Sanitäterinnen, und anderntags erfolgte der 864 Kilometer weite Rücktransport nach Bocholt. Auch Ehemann Wolfgang konnte endlich sein Hotel verlassen und zusammen im Rotkreuzwagen mit seiner Frau heimwärts reisen.
Vorstandsvorsitzende Beatrix Grohn: „Durch die Fördermitgliedschaft beim Roten Kreuz im Kreis Borken unterstützen sie ihr Rotes Kreuz vor Ort bei der Bewältigung vielfältiger wichtiger Aufgaben.“
Margit Krettek wird im Bocholter Ärztehaus am St.-Agens-Hospital weiterbehandelt. „Ich bin einfach nur froh, dass mir so gut geholfen wurde und ich wieder zu Hause bin.“