Die DRK-Autismusambulanz bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit der Diagnose Autismus eine ganzheitliche, heilpädagogisch-therapeutische und individuelle Förderung und Begleitung. Die klientenorientierte Unterstützung basiert auf unterschiedlichen pädagogischen Ansätzen. Dabei wird auch das soziale Umwelt der Klient:innen (Familie, begleitende Einrichtungen) in Form von Beratungsgesprächen oder Teilnahme an den Therapiestunden mit einbezogen.
Unser Angebot richtet sich an an Menschen jeden Alters a bei Vorliegen einer fachärztlichen Diagnose aus dem Autismus-Spektrum bzw. dem Vorliegen einer Verdachtsdiagnose im Vorschulalter. Das Ziel unserer Arbeit ist es, die Entwicklung individueller Handlungskompetenzen im Umgang mit der autistischen Beeinträchtigung für Klient:innen und deren sozialen Umfeld zu fördern. Hierbei steht für uns die Förderung der sozialen Teilhabe an der Gesellschaft im Vordergrund. Die soziale Integration unserer Klient:innen wird unterstützt und ihre Handlungs- und Sozialkompetenzen werden erweitert mit dem Ziel, die Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu stärken.
Der Ausgangspunkt in unserer Arbeit ist die Einzelförderung. Diese findet im Normalfall wöchentlich, zu einem festen Termin, in unseren Räumlichkeiten statt. Eine Förderung umfasst, abhängig vom Alter und Entwicklungsstand der Betroffenen, zwischen 60 und 120 Minuten. In der pädagogischen Förderung steht der Aufbau einer tragfähigen Beziehung im Vordergrund. Im Einzelkontakt werden die Fähigkeiten der sozialen Interaktion und der Kommunikation gefördert. Des Weiteren wird eine Flexibilisierung des Verhaltens angestrebt. Die vereinbarten Therapieziele werden in regelmäßigen, gemeinsamen Gesprächen überprüft und individuell angepasst.
Ein Gruppenangebot bietet die Möglichkeit der Stärkung der sozialen Kompetenzen, der Antizipation und Empathie. Hier besteht die Möglichkeit, erlernte Verhaltensweisen in die Gruppe, d.h. auf den Umgang mit Gleichaltrigen, zu übertragen. Dies soll den Transfer von Erlerntem ins natürliche Lebensumfeld (Kindergarten, Schule usw.) begünstigen. Des Weiteren entstehen im Gruppensetting soziale Herausforderungen, die in der Einzelförderung nur punktuell eingeübt werden können, z.B. die Notwendigkeit, auf Konflikte zu reagieren, Kompromisse zu schließen, längere Zeiten eigene Bedürfnisse und Wünsche zurückzustellen, Abwarten bis man an der Reihe ist.
Das Gruppenangebot zur sozialen Kompetenz findet in einem vorher festgelegten Zeitrahmen statt. Es wird ein etwa vierwöchiger Abstand gewählt, um den Beziehungsaufbau unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen zu vereinfachen und die Inhalte zeitnah wieder aufgreifen und festigen zu können. Zwischen den Gruppentreffen sind Termine zur Einzelförderung unerlässlich, um Situationen aus den Gruppentreffen gezielt aufgreifen zu können und zu reflektieren.
Die Arbeit mit den Eltern basiert auf einer positiven, vertrauensvollen Beziehung zur Förderkraft. Diese muss zunächst angebahnt werden. Die Eltern werden hierbei als „Experten“ für ihr Kind und als Partner in unserer gemeinsamen Arbeit mit dem von Autismus Betroffenen gesehen. Sie werden in dieser Rolle von den Fachkräften gestärkt, mit dem Ziel die Integration des von Autismus Betroffenen in die Gesellschaft zu verbessern. Veränderung und positive Entwicklung sind nur dann möglich, wenn das gesamte System in die Unterstützung einbezogen wird.
Inhalte dieser Gespräche sind zu Beginn die Aufklärung über die autistische Störung und die damit einhergehenden Besonderheiten des Betroffenen. Des Weiteren werden besondere Umgangsformen mit den Betroffenen angesprochen und eingeübt. Weitere Inhalte sind die Verbesserung der innerfamiliären Kommunikation und Interaktion sowie der Ausbau eines entwicklungsunterstützenden Erziehungsstils und ggf. der Ausbau einer positiven Beziehung bzw. Bindung. Auch die Beratung nach dem Marte Meo Ansatz kann ein Bestandteil der Elternberatung sein.
Der Schwerpunkt in der Netzwerkarbeit liegt auf dem fachlichen Austausch sowie auf Informationen in Bezug auf die Besonderheiten des Verhaltens der den von Autismus Betroffenen. Auch hier kann eine Aufklärung über das autistische Störungsbild des Betroffenen stattfinden. Eine autismusspezifische Beratung und Unterstützung kann erfolgen. Diese kann aufgrund eines mobilen Angebots auch direkt vor Ort (Kindergarten, Schule, Wohnheim, Arbeitsstätte o.ä.) in den jeweiligen Institutionen stattfinden. Ziel ist es, Inhalte aus der Einzelförderung auf die beteiligten Institutionen zu übertragen.
Bei uns stehen die Klient:innen mit ihren individuellen Bedürfnissen im Vordergrund. Unsere Arbeit gestaltet sich klienten- und ressourcenorientiert und orientiert sich an folgenden Methoden: